
Das Sommerkino am Fraenkelufer ist zurück! Der Garten der Synagoge Fraenkelufer in Kreuzberg wird auch dieses Jahr wieder zum Freiluftkino. Ab dem 23. August laden wir euch an drei Mittwochen herzlich zu inspirierenden Filmen und spannenden Diskussionen über aktuelle Fragen des Jüdisch-Seins ein. Seid dabei beim Kinoerlebnis an warmen Sommerabenden vor der Kulisse der historischen Synagoge Fraenkelufer.
Mit dem Freiluftkino eröffnet die Synagoge ihre Tore für die Nachbarschaft. Diesem Motto folgend, liegt der Schwerpunkt des diesjährigen Programms auf Filmen, die sich mit Nachbarschaft im jüdischen Kontext auseinandersetzen. Wir wollen wir verschiedene Standpunkte aufzeigen und eine Plattform für einen offenen Dialog schaffen. Nach jeder Vorführung führen wir eine Diskussion mit dem Publikum und mit den Filmschaffenden.
Wir danken der Szloma-Albam-Stiftung, der Koordinierungs- und Fachstelle „Demokratie leben!“ Friedrichshain-Kreuzberg, dem Jüdischen Filmfestival Berlin Brandenburg sowie der Jüdischen Gemeinde zu Berlin für ihre Unterstützung.


23.8.23
Nachbarschaft und Interkulturelle Solidarität in Zeiten des Nationalismus
Dir. Mano Khalil, 2021, Schweiz.
Kurdisch, Arabisch, Hebräisch, Englisch mit Deutschen UTs
Ein kleines Dorf vor 40 Jahren an der syrisch-türkischen Grenze – der kleine Sero erlebt sein erstes Schuljahr, spielt freche Streiche mit seinen Kameraden, träumt von einem Fernseher, damit er endlich Cartoons schauen kann. Am Sabbat darf er die Lichter seiner jüdischen Nachbarn anzünden, mit denen seine Familie eine enge Freundschaft verbindet. Gleichzeitig muss er erleben, wie die Erwachsenen immer mehr von nationalistischer Willkür und Gewalt erdrückt werden. Mit feinem Sinn für Humor und Satire zeichnet Regisseur Mano Khalil das Bild einer Kindheit, die unter der Assad-Diktatur auch leichte Momente findet. Der Film ist inspiriert von seinen persönlichen Kindheitserlebnissen und spannt die berührende Erzählung bis in die syrische Tragödie der Gegenwart.
Gast: Schauspielerin Ivan Anderson
Moderator: Nimrod Baratz JVB e.V.
(Auf Deutsch)
30.8.23
Dystopie unter Nachbarn
Wir könnten genauso gut tot sein
Dir. Natalia Sinelnikova, 2022, Deutschland, Rumänien.
Deutsch, Polnisch, mit Englisch UTs
In Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Filmfestival Berlin und Brandenburg
Es ist nur ein Hochhaus am Waldrand, doch man sieht den Menschen, die sich um Aufnahme in die Hausgemeinschaft bemühen, an, dass dies eine letzte zivilisierte Bastion in einer aus den Fugen geratenen Welt sein muss. Hier zu leben, abgeschirmt von einer gefahrvollen Umwelt, ist das Ziel. Doch als der Hund des Hausmeisters verschwindet, verbreitet sich eine irrationale Angst unter den Bewohner*innen. Die Sicherheitsbeauftragte Anna ruft zur Vernunft auf und beginnt, nach dem Tier zu suchen. Ihre Tochter Iris ist überzeugt, dass sie selbst mit ihrem „bösen Blick“ für das Verschwinden verantwortlich ist, und schließt sich im Badezimmer ein. Als eine neu gegründete Bürgerwehr schärfere Sicherheitsmaßnahmen und eine erneute Eignungsprüfung der gesamten Hausgemeinschaft fordert, beginnt Anna, um ihr Bleiberecht zu fürchten.
Der Mikrokosmos Hochhaus bildet in Natalia Sinelnikovas Langfilmdebüt das Spielfeld für eine zeitlose dystopische Versuchsanordnung. Im Zentrum steht die Macht der Angst als sich selbst reproduzierendes System, das den Zusammenhalt der Gesellschaft zerrütten kann und schon lange die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Diskurse diktiert.
Gast: Regisseurin Natalia Sinelnikova
Moderator: Amos Geva JFBB
(Auf Deutsch)
Filmprogramm 2023

6.9.23
Die deutsch-jüdische Symbiose als Thriller
Hermann — Polizeiruf 110
Dir. Dror Zahavi, 2021,Deutschland
Deutsch mit Englisch UTs
Eine Bauingenieurin wird tot im deutsch-polnischen Grenzgebiet aufgefunden, ermordet wurde sie jedoch in Cottbus, wo sie die Sanierung eines Wohnblocks beaufsichtigte. Kommissar Raczek reist an seine alte Wirkungsstätte und ermittelt mit einer Exkollegin in dem Fall, bei dem die ungeklärten Haus-Besitzverhältnisse zwischen einer alteingesessenen Bewohnerin und einem Holocaust-Überlebenden eine Rolle spielen. Sorgfältig entwickelter (Fernseh-)Krimi, der die schuldbeladene deutsche Vergangenheit recht geschickt als Thema aufgreift.
Gast: Regisseur Dror Zahavi
Moderator: Dr. Daniel Wildmann, Jüdisches Museum Berlin
(Auf Deutsch)
vielen Dank an unsere Unterstützer



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